Vor zweitausend Jahren lehnten die Juden Jesus Christus, der im Fleisch kam, oftmals ab, weil sie nur auf sein leibliches Leben achteten. Wenn man nur auf das physische Leben und das Umfeld von Jesus blickt, so kann man Christus, mit einem Fokus auf ihn betreffende physische Aspekte, auf keinen Fall richtig empfangen.
Das Leben von Jesus Christus, der als Mensch kam
Zur Zeit Jesu war es für die Juden, vor allem für die Pharisäer, die in der Welt als Führer anerkannt waren, eine ganz selbstverständliche Sitte, sich vor dem Essen die Hände zu waschen (Mk 7,3). Zu essen, ohne sich zuvor die Hände zu waschen, wurde damals so betrachtet, als würde man mit bloßen Händen essen, ohne heutiges Essbesteck wie Löffel oder Gabel zu benutzen. Doch Jesus Christus – Gott, der als Mensch gekommen war – aß manchmal, ohne sich zuvor die Hände zu waschen.
Als er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. Als das der Pharisäer sah, wunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. Lk 11,37-38
Der Pharisäer hatten erwartet, dass Jesus sich die Hände waschen würde, und zwar gründlich. Doch Jesus aß, ohne sich zuvor die Hände zu waschen. Deshalb war der Pharisäer sehr überrascht. „Wenn er ein von Gott gesandter Prophet ist, dann muss er sauberer sein als alle anderen! Warum isst er dann, ohne zuerst seine Hände zu waschen?“ Mit diesen Gedanken erkannten die Pharisäer Jesus nicht richtig. Als sie sahen, dass das tägliche Leben Christi nicht ihren Erwartungen entsprach, wurden sie wegen ihm von Sinnen und wandten sich schließlich von Christus ab, weil sein alltägliches Leben anders war, als sie es erwartet hatten. Wer sich nur auf die physische Seite Christi konzentriert, der im Fleisch kommt, kann nicht anders, als auf diese Weise ins Straucheln zu kommen. Deswegen prophezeite die Bibel, dass Gott ein Stein sein würde, der die Menschen zum Straucheln, und ein Fels, der sie zu Fall bringt (s. Jes 8,13-15).
Die Lebensumstände von Jesus Christus, der als Mensch kam
Auch die Menschen, die um Jesus Christus herum lebten, waren nicht hoch angesehen in der Welt. Es waren vielmehr viele Sünder, die von der Welt verachtet wurden, wie zum Beispiel Zöllner und Prostituierte. Die Juden verleumdeten Jesus, weil er ein Freund von Zöllnern und Sündern war, und die Pharisäer, die zu Jesus gekommen waren, hassten Situationen, in denen sie mit Sündern zusammen waren, und nahmen sie ihm übel. Aufgrund der Abneigung der Pharisäer gegenüber Sündern verachteten sie wie selbstverständlich auch Jesus.
Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er ist besessen. Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt; so sagen sie: Siehe, was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder! Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden aus ihren Werken. Mt 11,18-19
Es nahten sich ihm aber allerlei Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Lk 15,1-2
Warum verachteten die Juden damals die Zöllner und Prostituierten? Zöllner waren Beamte, die Steuern eintrieben. Das Problem aber war, dass die Steuereintreiber zu jener Zeit Leute waren, die die Steuern für Rom eintrieben. Die Juden verachteten die Steuereintreiber, weil sie sie als Werkzeuge der Römer betrachteten, die ihr Volk unterdrückten. Unabhängig von der Zeit wurden auch Prostituierten immer kritisiert. Jesus aber verbrachte nicht nur Zeit mit ihnen, sondern sagte sogar etwas noch Schockierenderes: Er sagte sogar, dass die Zöllner und die Prostituierten eher in das Reich Gottes kommen würden als die religiösen Führer.
… Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. Mt 21,31
Die Lebensumstände Jesu reichten aus, um die Herrlichkeit Christi, der als Mensch gekommen war, zu verbergen. „Wenn er der von Gott gesandte Heilige ist, wie kann er dann mit den Zöllnern und Prostituierten auskommen?“ Solche Gedanken machten ihre Augen blind. Die gnadenreichen Worte Jesu und die Werke, durch die er die biblischen Prophezeiungen erfüllte, drangen nicht vor in die Herzen der Menschen. Die Juden, die sich mehr auf die physischen Aspekte Christi konzentrierten, stolperten darüber rückwärts, brachen sich die Knochen und wurden gefangen weggeschafft, wie es in der Bibel prophezeit worden war.
Diejenigen, die sich nicht ärgern an dem im Fleisch gekommenen Christus
Um Christus zu empfangen, der als Mensch gekommen ist – das heißt, Gott, der im Fleisch gekommen ist – darf man die Worte Jesu nicht vergessen: „Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Als es für Johannes den Täufer an der Zeit war, diese Welt zu verlassen, sandte er seine Jünger zu Jesus, um sich zu vergewissern, ob er von dem wahren Christus Zeugnis abgelegt hatte (s. Mt 11,2-3). Damals offenbarte Jesus, dass sich die Prophezeiungen des Alten Testaments über Christus durch ihn erfüllten und dass der Auftrag von Johannes in Erfüllung gegangen war. Und er fügte hinzu: „Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht hin und sagt Johannes wieder, was ihr hört und seht: Blinde sehen und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. Mt 11,4-6
Der Grund dafür, dass Jesus sagte: „Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert“, ist, dass es in den physischen Aspekten von Jesu Leben und seinen Lebensumständen viele Dinge gab, die die Menschen zum Stolpern bringen konnten. Obwohl die Prophezeiungen in der Bibel klar und deutlich zeigen, dass Jesus der Christus war, der gekommen war, um die Menschheit zu retten, unterschied sich Jesus in seinem körperlichen Erscheinungsbild nicht von gewöhnlichen Menschen. Tatsächlich gab es viele Dinge an den physischen Aspekten seines Lebens und seinen Lebensumständen, die die Menschen zu Fall bringen konnten. Einige Menschen stolperten über die Tatsache, dass er der Sohn eines Zimmermanns war, und für andere wurde es zu einer Falle, dass er aus Galiläa kam. Damit erfüllte sich die Prophezeiung, dass Gott ein Stein sein würde, der die Israeliten zum Straucheln bringt, ein Fels des Anstoßes, eine Falle und eine Schlinge, in denen sie sich verstricken (s. Jes 8,13-15).
Wer an Gott glaubt, der sollte Christus erkennen und empfangen, indem er sich nur auf die Prophezeiungen in der Bibel konzentriert und nicht auf die physischen Aspekte Christi. Wer versucht, Christus anhand seines Lebens und seiner Lebensumstände zu beurteilen, der wird ihn auf keinen Fall erkennen können.