Die Geschichte des Propheten Mose: 120 Jahre Leben von der Geburt bis zum Tod

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Mose führte die Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten und folgte dabei dem Willen Gottes. Das Leben von Mose ist in der Bibel in den Büchern 2. Mose und 4. Mose aufgezeichnet. Er ließ sein prachtvolles Leben im ägyptischen Königspalast hinter sich, wurde zu dem Anführer der Israeliten und führte mit ihnen zusammen ein Leben des Leids. Er hörte Gottes Stimme direkt, überbrachte dem Volk die Botschaften und weckte es auf bezüglich der Macht und Herrlichkeit Gottes, damit es in das Land der Verheißung, Kanaan, einziehen konnte.

Die Geburt von Mose und die Berufung durch Gott

Nachdem Jakob (Israel) sich mit seiner Familie auf Empfehlung Josefs in der Region Goschen in Ägypten niedergelassen hatte, nahm die Zahl der Israeliten (der Hebräer) beständig zu (2. Mose 1,7). Im Laufe der Zeit starben alle Menschen, die zur Zeit Josefs gelebt hatten, und ein neuer Pharao kam an die Macht, der nichts von Josef wusste. Der Pharao war besorgt, dass sich das hebräische Volk in seinem Land im Falle eines Krieges seinen Feinden anschließen und sich gegen Ägypten wenden würde. Deshalb setzte er Sklavenhalter ein, die die Israeliten mit Zwangsarbeit unterdrückten. Doch je mehr sie unterdrückt wurden, desto mehr vermehrten sie sich. Der Pharao befahl seinem ganzen Volk, dass jeder geborene hebräische Junge in den Nil geworfen und so getötet werden sollte, dass Mädchen aber leben durften.

In der Zwischenzeit wurde Amram und Jochebed, die zu den Leviten gehörten, ein Sohn geboren. Jochebed verbarg ihn drei Monate lang. Als sie ihn nicht mehr verstecken konnte, legte sie ihn in einen Papyruskorb und setzte ihn in das Schilf am Nilufer. Da kam die Tochter des Pharao zum Baden an den Nil und entdeckte das Kind. Obwohl sie wusste, dass es ein hebräisches Kind war, hatte sie Mitleid mit ihm, nahm es als ihren Sohn auf und nannte es mit den Worten: „Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen“ Mose. Von da an lebte Mose, bis er vierzig Jahre alt war, als Sohn der Tochter des Pharaos (Apg 7,21-23).

Eines Tages, als Mose erwachsen war, ging er hinaus und sah, wie sein eigenes Volk hart arbeiten musste. Er sah, wie ein Ägypter einen Hebräer schlug, der zu seinem Volk gehörte. Er wurde zornig und tötete den Ägypter. Als der Pharao davon erfuhr, versuchte er, Mose zu töten, aber Mose floh vor dem Pharao und ging nach Midian, um dort zu leben. In Midian heiratete er Zippora, die Tochter des Priesters Reuel, und ließ sich dort nieder.

Mose lebte als Schafhirte und hütete die Herde seines Schwiegervaters. Eines Tages führte er die Herde zum Horeb, dem Berg Gottes (2. Mose 3,1). Dort sah er, dass ein Busch zwar brannte, aber nicht verbrannte. Er ging hin, um sich diesen seltsamen Ort genauer anzusehen. Da sprach Gott aus dem Innern des Busches zu Mose. Er sagte, dass er das Elend seines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Schreien gehört hatte, und beauftragte Mose mit der Aufgabe, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen. Zunächst widerstrebte es Mose, den Auftrag Gottes anzunehmen. Doch schon bald erkannte er die Macht und Hilfe Gottes und zog mit seiner Familie nach Ägypten, um Gottes Worten zu gehorchen, und verabschiedete sich von seinem Schwiegervater. Mose war zu diesem Zeitpunkt bereits achtzig Jahre alt (Apg 7,30-34).

Zehn Plagen und das Passafest

Danach gingen Mose und Aaron zum Pharao und sagten ihm, dass Gott von ihm verlangte, dass er sein Volk ziehen lasse. Der Pharao weigerte sich und sagte: „Wer ist der HERR, dass ich ihm gehorchen sollte?“ Mose und Aaron wiederholten die Forderung, aber der Pharao weigerte sich weiter. Stattdessen erhöhte er die Arbeitsanforderungen an die Hebräer. Die Israeliten waren in Schwierigkeiten und murrten wider Mose und Aaron. Mose wandte sich an Gott und sagte ihm, dass der Pharao noch mehr Unheil über die Israeliten gebracht hatte, seit er zum Pharao gegangen war, um Gottes Worte zu überbringen.

Gott ließ nacheinander zehn große Plagen über Ägypten hereinbrechen: angefangen mit der ersten Plage, bei der das gesamte Wasser des Nils in Ägypten in Blut verwandelt wurde, kamen die Plage der Frösche, die Plage der Stechmücken, die Plage der Stechfliegen, die Plage der Viehpest, die Plage der Blattern, die Plage des Hagels, die Plage der Heuschrecken und die Plage der Finsternis über ganz Ägypten. Allein das Land Goschen aber, wo die Israeliten wohnten, wurde von den Plagen verschont. Jedes Mal, wenn eine Plage hereinbrach, gingen Mose und Aaron zum Pharao und baten ihn, die Israeliten ziehen zu lassen. Der geplagte König versprach, sie ziehen zu lassen. Immer aber wenn die Plage vorüber war, wurde sein Herz noch härter und er brach sein Versprechen.

Die zehnte Plage war der Tod aller Erstgeborenen. Gott rief Mose und Aaron zu sich und sagte ihnen, wie sie sich vor der Plage schützen können. Sie sollten das Passafest feiern. Gott sagte, dass das Blut des Passalammes ein Zeichen sein und die Plage an jedem Haus vorübergehen würde, an das das Blut des Lammes gestrichen worden war. Mose rief alle Ältesten Israels zusammen und überbrachte ihnen die Worte Gottes. Die Israeliten taten, was Gott ihnen geboten hatte.

In der Nacht des Passafestes tötete Gott alle Erstgeborenen der Ägypter und ihres Viehs und es gab ein lautes Wehklagen in ganz Ägypten. Da der Pharao das nicht länger ertragen konnte, rief er noch in der Nacht Mose und Aaron zu sich und befahl ihnen, Ägypten mit allen Israeliten und ihrem Vieh zu verlassen und Gott anzubeten. Auch die Ägypter drängten die Israeliten, sich zu beeilen und das Land zu verlassen. Mose und die Israeliten verließen Ägypten nach ihrer langen Knechtschaft schließlich am fünfzehnten Tag des ersten Monats, dem Tag nach dem Passafest (4. Mose 33,3). Gott wies die Juden an, das Passafest auch bei ihren künftigen Geschlechtern als eine ewige Ordnung zu halten, da es der Tag seiner Macht ist, an dem sie aus der Knechtschaft in Ägypten befreit wurden (2.Mose 12,1-14). Er bestimmte auch das Fest der Ungesäuerten Brote als Fest zur Erinnerung an die Leiden, die die Israeliten vom Tag nach dem Passafest bis zum Durchzug durch das Rote Meer erfuhren.

Das Wunder am Schilfmeer und die Verkündigung der Zehn Gebote

Die Israeliten zogen von Ägypten fort und kamen vor dem Schilfmeer an (2. Mose 14,1-2). Der Pharao hatte seine Meinung geändert und verfolgte sie mit allen Streitwagen und seinem Heer. In seiner Angst schrie das Volk zu Gott und beklagte sich bei Mose. Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, wie Gott es ihm geboten hatte, und das Meer verwandelte sich in trockenes Land, als sich das Wasser teilte. Mit einer Wand aus Wasser rechts und links von sich, zog das Volk die ganze Nacht über durch das Meer.

Bei Tagesanbruch erreichte das Volk sicher die andere Seite des Meeres. Mose streckte seine Hand aus über das Meer und das Meer kehrte an seinen Platz zurück. Das Wasser bedeckte das gesamte Heer des Pharao, das den Israeliten ins Meer gefolgt war. Kein einziger Ägypter überlebte. Als die Israeliten Gottes große Macht sahen, fürchteten sie schließlich Gott und vertrauten auf Mose, während sie Gott dankten und ihm Herrlichkeit erwiesen. Der Tag, an dem sie das Rote Meer durchquerten und auf der anderen Seite an Land gingen, wurde zum Fest der Erstlingsgarben bestimmt und Gott ließ ihn jedes Jahr feiern.

Die Israeliten erreichten die Wüste Zin, die zwischen Elim und Sinai liegt, am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach dem Bibelkalender, also einen Monat, nachdem sie Ägypten verlassen hatten. Als ihnen die Lebensmittel ausgingen, murrten sie erneut wider Mose und Aaron und sagten, sie würden sie in der Wüste verhungern lassen. Gott ließ Manna vom Himmel fallen. Am sechsten Tag gab Gott dem Volk als Vorbereitung auf den Sabbat die doppelte Menge Manna.

Am ersten Tag des dritten Monats nach dem Bibelkalender, dem vierzigsten Tag nach dem Durchzug durch das Rote Meer, kamen die Israeliten in der Wüste Sinai an und lagerten vor dem Berg Sinai. Mose wurde von Gott gerufen und stieg auf den Berg Sinai. Am dritten Tag kam Gott, mitten aus dem Feuer, auf den Berg Sinai herab und verkündete die Zehn Gebote. Das Volk zitterte vor Angst, als es das Donnern, die Flammen und den Klang der Posaune wahrnahm und den Berg in Rauch aufgehen sah. Sie sagten, sie hätten Angst, zu sterben, wenn sie Gottes Stimme hörten, und baten Mose, an seiner Stelle zu ihnen zu sprechen. Gott ließ das Volk in seine Zelte zurückkehren und rief Mose zu sich, um ihm, einschließlich der Jahresfeste in drei Zeitabschnitten, alle seine Gebote, Ordnungen und Gesetze zu geben, und ließ ihn das Volk lehren, sie zu befolgen.

Als Mose zurückkehrte und alles übermittelte, was Gott gesagt hatte, antwortete das Volk mit einer Stimme, dass es ihm gehorchen würde. Am nächsten Morgen baute Mose am Fuße des Berges einen Altar und brachte Brand- und Dankopfer dar. Gott gebot Mose, wieder auf den Berg Sinai zu kommen und Steintafeln mit dem Gesetz und den Geboten – den Zehn Geboten – entgegenzunehmen, die er geschrieben hatte, um sie zu unterweisen. Am fünfzigsten Tag nach dem Durchzug durch das Rote Meer stieg Mose auf den Berg. Die Wolke bedeckte den Berg und die Herrlichkeit Gottes ließ sich auf ihm nieder. Er blieb vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg Sinai (2. Mose 24,18). Gott zeigte ihm den Aufbau und die Größe der Stiftshütte und sagte ihm, er solle sie genau so bauen, wie er sie ihm gezeigt hatte (2. Mose 25,1-9). Gott händigte Mose auch die beiden Tafeln des Bundes aus, beschrieben mit dem Finger Gottes. Der Tag, an dem Mose auf den Berg Sinai stieg, um die Zehn Gebote in Empfang zu nehmen, ist der Ursprung des Wochenfestes.

Die Anbetung des goldenen Kalbs und der Bau der Stiftshütte

Weil Mose vierzig Tage lang nicht von dem Berg herunterkam, machte das Volk ein goldenes Kalb als Götzenbild und betete es an. Als Mose von dem Berg herabstieg und sah, wie das Volk das Götzenbild anbetete, entbrannte sein Zorn. Er warf die steinernen Tafeln aus seinen Händen und zerbrach sie am Fuße des Berges in Stücke. Als das Volk jede Beherrschung verlor, befahl Mose den Leviten, diejenigen zu töten, die das goldene Kalb anbeteten. An diesem Tag kamen etwa 3.000 Menschen durch das Schwert um.

Dann tat Mose an Stelle des Volkes Israel Buße für ihre Sünden und bat Gott um Vergebung. Die Menschen trauerten, legten ihren Schmuck ab, reinigten ihre Herzen und beteten außerhalb des Lagers zu Gott. Mose schlug außerhalb des Lagers in einiger Entfernung ein Zelt auf und bat Gott, mit den Israeliten zu wandeln. Auf sein inniges Gebet hin gebot Gott ihm, aus Stein zwei Tafeln wie die ersten zu meißeln und heraufzukommen auf den Berg Sinai. Am ersten Tag des sechsten Monats nach dem Bibelkalender bestieg Mose den Berg Sinai mit zwei Steintafeln und Gott schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes – die Zehn Gebote. Vierzig Tage später, am zehnten Tag des siebenten Monats, kam Mose mit den Zehn Geboten von dem Berg herunter und überbrachte allen Israeliten Gottes Wort (2. Mose 34,32). Gott bestimmte den Tag, an dem Mose zum zweiten Mal mit den Zehn Geboten auf zwei steinernen Tafeln herabkam, zum Versöhnungstag und den ersten Tag des siebenten Monats, zehn Tage vor dem Versöhnungstag, zum Posaunenfest.

Danach begann Mose, wie Gott es geboten hatte, mit dem Bau der Stiftshütte, um die Tafeln mit den Zehn Geboten aufzubewahren. Er versammelte die Israeliten und sagte ihnen, dass verschiedene Opfergaben und weise Männer notwendig seien, um das Heiligtum zu bauen und seine Einrichtung herzustellen. Jeder, der bereit war und dessen Herz ihn bewegte, brachte fröhlich Opfergaben dar (2. Mose 35,1-29). Etwa eine Woche lang bemühte sich das Volk, die Materialien für die Stiftshütte zu darzubringen. Mose beauftragte Bezalel und Oholiab mit dem Bau der Stiftshütte und alle, die dazu bereit waren, durften kommen und die Arbeiten verrichten. Zum Gedenken daran, wie das Volk die Materialien sammelte und die Stiftshütte baute, setzte Gott das Laubhüttenfest ein und ließ es die Israeliten feiern. Am ersten Tag des ersten Monats des folgenden Jahres wurde die Stiftshütte fertiggestellt. Dann legte sich die Wolke über die Stiftshütte, und die Herrlichkeit Gottes erfüllte sie.

In der Dämmerung des vierzehnten Tages des ersten Monats nach dem Bibelkalender feierten die Israeliten, im Gehorsam gegenüber Gottes Wort, das Passafest in der Wüste Sinai. Am ersten Tag des zweiten Monats gebot Gott Mose, eine Volkszählung durchzuführen (4. Mose 1,1-2).

Nach der Erkundung des Landes Kanaan

Mose und die Israeliten erreichten Kadesch-Barnea in der Wüste Paran und lagerten dort (5. Mose1,19). Mose wählte aus allen Stämmen insgesamt zwölf Männer als Vertreter aus und sandte sie aus, um das Land Kanaan zu erkunden, wie Gott es ihm aufgetragen hatte. Zehn der Kundschafter, die zurückkehrten, nachdem sie Kanaan vierzig Tage lang erkundet hatten, gaben einen schlechten Bericht über das Land und sagten, dass die Bewohner dieses Landes zu stark seien, als dass Israel sie würde besiegen können. Das entmutigte Volk erhob seine Stimme und weinte laut und murrte wider Mose und Aaron. Josua und Kaleb aber, die zu denjenigen gehörten, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sagten zu dem Volk: „Gott wird uns das Land geben, weil er mit uns ist. Wir werden das Volk Kanaans wie Brot auffressen.“ Die Menschen, die von ihrer eigenen Angst verzehrt wurden, hörten weder auf Josua noch auf Kaleb, sondern versuchten stattdessen, sie zu steinigen. Gott, dessen Zorn gegen die Israeliten entbrannte, tadelte das Volk und sagte, dass keiner der Männer, die zwanzig Jahre oder älter waren und wider ihn gemurrt hatten, das verheißene Land würde betreten können – außer Josua und Kaleb. Nachdem das geschehen war, zogen die Israeliten durch die Wüste.

Korach, der zusammen mit einigen Rubenitern – Dathan, Abiram und On – zum Stamm Levi gehörte, begehrte das Priestertum und wurde unverschämt. Sie erhoben sich mit 250 israelitischen Anführern gegen Mose und Aaron (4. Mose 16,1-2). Moses tadelte sie, weil sie ihre Positionen für gering erachteten, das Priestertum begehrten und gegen Gott rebellierten. Aber sie hörten nicht zu. Daraufhin zerriss die Erde unter ihnen, tat ihren Mund auf und verschlang Korach mit all seinen Männern, samt ihren Haushalten und all ihren Besitztümern. Die 250 Anführer, die sich mit Korach verschworen hatten, wurden von Gottes Feuer verzehrt. Am nächsten Tag murrte die ganze Gemeinde Israel wider Mose und Aaron und sagte: „Ihr habt Gottes Volk getötet.“ Zornig brachte Gott eine Plage über sie und 14.700 Menschen starben durch die Plage.

Die Israeliten zogen durch die Wüste, bis sie die Wüste Zin erreichten, und blieben in Kadesch (4. Mose 20,1; 33,36–37). Da die Gemeinde kein Wasser zum Trinken fand, versammelte sich das Volk im Widerstand gegen Mose und Aaron. Da forderte Gott Mose und Aaron auf, mit dem Stab auf einen ausgewählten Felsen zu schlagen, um Wasser hervorzubringen. Sie riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen und Mose sagte zu ihnen: „Höret, ihr Ungehorsamen, werden wir euch wohl Wasser hervorbringen können aus diesem Felsen?“ Dann schlug Moses zweimal mit seinem Stab gegen den Felsen. Es strömte Wasser heraus und die Gemeinde und ihr Vieh tranken. Leider war diese Aussage von Moses ein Fehler. Obwohl es Gott war, der das Wasser aus dem Felsen hervorgebracht hatte, hatte Mose, der unter den ständigen Beschwerden des Volkes gelitten hatte, so gesprochen, als würde er selbst das Wasser hervorbringen. Gott sagte zu Mose und Aaron: „Weil ihr nicht an mich geglaubt habt und mich nicht geheiligt habt vor den Israeliten, darum sollt ihr diese Gemeinde nicht ins Land bringen, das ich ihnen geben werde.“

Der Vorfall mit der ehernen Schlange und der Götzendienst

Als die Israeliten den Berg Hor verließen, mussten sie einen weiten Umweg um Edom herum zurücklegen, weil der König von Edom ihnen nicht gestattete, sein Land zu durchqueren. Da wurde das Volk ungeduldig und murrte erneut wider Gott und wider Mose (4. Mose 21,4-5). Als Reaktion auf ihr Murren sandte Gott giftige Schlangen, dass sie die Menschen bissen, und viele begannen, zu sterben.

Die Leute kamen zu Mose, baten ihn, zu Gott zu beten, dass die Schlangen von ihnen genommen würden, und erkannten an, dass sie gesündigt hatten, indem sie sowohl wider Gott als auch wider Mose gemurrt hatten. Als Mose für das Volk betete, wies Gott ihn an: „Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.“ Mose machte eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Während sich Israel in Schittim aufhielt, verführten moabitische Frauen israelitische Männer und veranlassten sie dazu, mit ihnen Unzucht zu treiben. Sie luden sie zu Opfern für ihre Götter ein und ließen sie gemeinsam mit ihnen essen und sich vor diesen Göttern niederwerfen. So beteiligte sich Israel an der Verehrung des Götzen Baal-Peor.

Gottes Zorn entbrannte gegen sie. Deswegen schickte er eine Plage über das Volk Israel und viele Menschen starben an der Plage. Mose befahl den Richtern Israels, alle zu töten, die sich der Anbetung des Baal-Peor angeschlossen hatten, und das Volk weinte und klagte vor dem Eingang der Stiftshütte. Zu dieser Zeit brachte ein Anführer einer Familie aus dem Stamm Simeon eine midianitische Frau direkt vor Mose und der ganzen Versammlung Israels in sein Zelt. Als Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, des Priesters, das sah, wurde er zornig. Er nahm einen Speer in die Hand, folgte dem Mann ins Zelt und tötete sie beide. Daraufhin erlosch die Plage wieder. Insgesamt starben 24.000 Menschen an der Plage. Nachdem die Plage wieder gewichen war, gebot Gott Mose und Eleasar, dem Priester, in den Ebenen Moabs erneut eine Volkszählung durchzuführen (4. Mose 26,1–2). Es war die zweite Volkszählung. Sie fand etwa 40 Jahre nach der Volkszählung statt, die zuvor in der Wüste Sinai durchgeführt worden war.

Moses Tod

Gegen Ende der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste forderte Gott Mose auf, auf den Berg Nebo zu steigen und einen Blick auf Kanaan zu werfen, das Land, das er den Israeliten verheißen hatte. Dann aber sagte er ihm, dass er das Land der Verheißung nicht würde betreten können, weil er es versäumt hatte, den Israeliten seine Heiligkeit vor Augen zu führen, als das Volk darüber murrte, dass es in Kadesch in der Wüste Zin kein Wasser gab. Er gab ihm auch die Anweisung, Josua, den Sohn Nuns, zu holen und seine Hand auf ihn zu legen, um ihn zum Anführer über Israel zu ernennen. Mose tat, was Gott ihm geboten hatte. Er nahm Josua und ließ ihn vor dem Priester Eleasar und der ganzen Gemeinde stehen. Dann legte er ihm die Hände auf und ernannte ihn zum Anführer.

Gott verkündete, dass Mose im Tod mit seinen Vorfahren vereint sein würde, nachdem er sich an den Midianitern gerächt hatte, weil sie Israel in Unzucht und Götzendienst hatten verfallen lassen. So wählte Mose aus jedem Stamm tausend Männer aus, insgesamt 12.000, die er bewaffnet in die Schlacht schickte. Israel besiegte die Midianiter und vernichtete sie, wie Gott es ihnen geboten hatte. Da kamen die Rubeniter und Gaditer zu Mose und Eleasar, dem Priester, und zu den Obersten der Gemeinde und baten sie, ihnen das Land östlich des Jordans zu geben. Als Mose das hörte, ärgerte er sich zunächst und wurde zornig, nahm dann aber das Angebot an, als sie sagten, dass die Männer ihrer Stämme gemeinsam mit Israel kämpfen und nicht in ihre Häuser zurückkehren würden, bis alle anderen Stämme das Land westlich des Jordan (Kanaan) erobert hätten.

Am ersten Tag des elften Monats, vierzig Jahre nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, kamen Mose und die Israeliten in den Ebenen Moabs östlich des Jordan an. Hier sprach Mose zum letzten Mal zu den Israeliten (5. Mose 1,5). Nachdem er ihre 40-jährige Wanderung durch die Wüste im Anschluss an den Exodus an diesen Ort erklärt hatte, erinnerte er sie daran, dass Gott die Quelle von Leben und Tod ist, dass Gehorsam Segen bringt und Ungehorsam zu Flüchen führt, und er ermutigte sie auch, weiterhin das Gesetz zu halten. Danach segnete Mose die Israeliten, bestieg den Berg Nebo, starb dort, wo er das verheißene Land überblicken konnte, und wurde in seinem Tal begraben. Mose war 120 Jahre alt, als er starb.

Eine Bewertung zu Mose

„Der Mann Mose war sehr demütig, mehr als alle Menschen auf Erden“ (4. Mose 12,3). Er schätzte und liebte die Israeliten, obwohl sie sich immer über ihn beschwerten und murrten. Er betete zu Gott um die Vergebung ihrer Sünden und gab sich der Aufgabe hin, sie nach Kanaan zu führen. Aus diesem Grund beschreibt die Bibel Mose als „treu in Gottes ganzem Hause als Diener“ (Hebr 3,5). Mose war der einzige Prophet, mit dem Gott von Angesicht zu Angesicht sprach, und nach seinem Tod gab es in Israel keinen anderen Propheten wie ihn.

Mose repräsentierte auch Christus, der kommen sollte (5. Mose 18,17-18; Apg 3,20-22). Die Werke Moses waren ein Abbild und ein Schatten dessen, was Jesus Christus später tun würde. Beispielsweise war die Geschichte, in deren Verlauf Mose in der Wüste eine eherne Schlange hoch aufrichtete, eine Prophezeiung darüber, dass Jesus am Kreuz erhöht werden werden würde (Joh 3,14-15). Die sieben Jahresfeste in drei Zeitabschnitten, die den Werken Moses entsprechend festgelegt wurden, waren ebenfalls Prophezeiungen über Dinge, die Jesus erfüllen würde.

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