Der hochdeutsche Ausdruck „Weihnachten“ geht auf eine mittelhochdeutsche, adjektivische Wendung wîhe naht oder ze (den) wîhen nahten zurück, deren frühester Beleg sich in einer Predigtsammlung namens „speculum ecclesiae“ (um 1170) findet (Wikipedia). Der englische Begriff „Christmas“ setzt sich zusammen aus „Christus“ und „Messe“, was so viel bedeutet wie „Christmette“. Viele Kirchen feiern jedes Jahr Weihnachten als den Geburtstag Jesu, zur Zeit der Urgemeinde aber gab es kein Weihnachten. Weihnachten wurde erst im 4. Jahrhundert eingeführt, also Hunderte von Jahren später. Heutzutage wird Weihnachten über alle Grenzen von Religionen und Nationen hinweg als ein globales Fest gefeiert. Werfen wir nun einen Blick auf seinen Ursprung und seine historische Bedeutung.
Der 25. Dezember, der Geburtstag des Sonnengottes
Um das 1. Jahrhundert v. Chr. verbreitete sich der aus dem persischen Zoroastrismus hervorgegangene Mithraismus in Rom und wurde zu einer in Rom verbreiteten Religion. Der Mithraismus war eine Religion, die an den Sonnengott Mithra glaubte. Der Geburtstag von Mithras, dem Sonnengott, war der 25. Dezember, der Tag der Wintersonnenwende – der kürzeste Tag des Jahres im alten römischen Kalender.
Mithras wurde von Soldaten verehrt und war im Lateinischen bekannt als „Sol Invictus“, was so viel heißt wie „die unbesiegbare Sonne“. Nach Pompejus‘ (106 v. Chr. – 48 v. Chr.) Feldzug in den Osten wurde Mithras zu einer Schutzgottheit des Römischen Reiches erhoben. Nachdem Kaiser Aurelian (Regierungszeit 270 bis 275 n. Chr.) den Feind in Emesa besiegt hatte, der Heimatstadt des Sonnengottes Mithras, sagte das Volk, dass Mithras sein Volk im Stich gelassen und Rom den Sieg geschenkt habe. Der 25. Dezember wurde zum „Geburtstag der unbesiegbaren Sonne“ und einem Nationalfeiertag des Römischen Reiches erklärt und es wurde ein großes Fest veranstaltet.
Die Kirche in Rom nahm den Geburtstag des Sonnengottes an
Auch Kaiser Konstantin, der das Christentum im Jahr 313 legalisierte, war Mithras zugeneigt, dem „unbesiegbaren Sonnengott“. Nachdem er das Christentum anerkannt hatte, identifizierte er den Sonnengott des Mithraismus mit dem Gott des Christentums und versuchte, die beiden Religionen zu vereinen. In dieser Situation verlor die Kirche, die durch viele Gunstzuweisungen seitens des Römischen Reiches säkularisiert worden war, ihre Reinheit und übernahm heidnische Ideen und Bilder. Dazu gehörte auch die Feier des Geburtstags des Sonnengottes am 25. Dezember.
Das Christentum und heidnische Bräuche
„Die christliche Kirche hat viele heidnische Ideen und Vorstellungen übernommen. Aus der Sonnenanbetung stammt zum Beispiel die Feier der Geburt Christi am fünfundzwanzigsten Dezember, dem Geburtstag der Sonne.“ Tim Dowley, Die Geschichte des Christentums (A Lion Handbook), Lion Publishing, 1994
Der Geburtstag des Sonnengottes kam in die Kirche und wurde als Geburtstag von Jesus gefeiert. Die Feierlichkeiten zu Weihnachten begannen in der Kirche in Rom.
„Weihnachten, am 25. Dezember … zum Gedenken an die Geburt Jesu Christi. Dies war das Datum eines heidnischen Festes in Rom … der Geburtstag der unbesiegbaren Sonne (natalis solis invicti), die ab der Wintersonnenwende wieder beginnt, mehr Licht zu spenden.“ Encyclopaedia Britannica, 2010, unter dem Wort „Christmas“
Die Kirche in Rom begann im Jahr 354, Weihnachten zu feiern. Die Kirche übernahm den Geburtstag eines heidnischen Gottes, der mit dem Geburtstag Jesu nicht das Geringste zu tun hatte. Das bedeutet, dass keiner der Heiligen der Urgemeinde, einschließlich der Apostel, Weihnachten feierte. Tatsächlich wird Weihnachten nirgendwo in der Bibel erwähnt.
Weihnachten, das Datum eines heidnischen Festes
In einem anderen Buch wird erklärt, dass die Ursprünge von Weihnachten auf drei große Feste zurückzuführen sind, die im Dezember im antiken Rom stattfanden.
„Das Weihnachtsfest … Man findet es zuerst in Rom, zur Zeit des Bischofs Liberius … Das Weihnachtsfest war wahrscheinlich die christliche Umgestaltung oder Wiederbelebung einer Reihe verwandter heidnischer Feste – der Saturnalien, Sigillaria, und der Brumalien –, die in Rom im Monat Dezember gefeiert wurden …
Die Saturnalien waren das Fest des Saturn oder Kronos, das die goldenen Tage seiner Herrschaft darstellte, als alle Arbeit eingestellt wurde, die Gefangenen freigelassen wurden, die Sklaven in den Gewändern ihrer Herren und mit Hut (dem Zeichen eines freien Mannes) herumliefen und alle Klassen sich der Fröhlichkeit und dem Jubel hingaben.
Die Sigillaria waren ein Fest der Bilder und Puppen zum Abschluss der Saturnalien am 21. und 22. Dezember, bei dem Miniaturbilder der Götter, Wachskerzen und alle möglichen Schönheits- und Luxusartikel an Kinder und Verwandte verteilt wurden.
Die Brumalia, von bruma (brevissima, der kürzeste Tag), bezogen sich auf die Wintersonnenwende und die Rückkehr des Sol invictus.“
※ Sol Invictus: „Die unbesiegte Sonne“ Philip Schaff, Geschichte der christlichen Kirche, Bd. III, Charles Scribner’s Sons, 2006
Auf diese Weise entstand Weihnachten, als säkulare Christen den Geburtstag Jesu, dessen Datum in der Bibel nicht angegeben ist, auf den 25. Dezember, das Fest der Geburt des Sonnengottes, festlegten. Viele Heiden mit dem Glauben an den Sonnengott konvertierten zum römischen Katholizismus, änderten jedoch in Wirklichkeit nur einige ihrer Rituale und führten ihr religiöses Leben fort.
Die Protestanten, die sich nach dem 16. Jahrhundert von dem römischen Katholizismus abspalteten, übernahmen die Tradition des römischen Katholizismus in ihrer jetzigen Form. Aus diesem Grund feiern sie noch immer das Weihnachtsfest, das (im Englischen) den in der römisch-katholischen Kirche verwendeten Begriff der Messe beinhaltet.
Weihnachten wider den Willen Gottes
Weihnachten ist weithin bekannt als der Geburtstag Jesu, in Wirklichkeit aber ist es lediglich ein heidnischer Brauch der Verehrung der Sonne. Es ist ziemlich widersprüchlich, dass Christen und Nichtchristen gleichermaßen am 25. Dezember Christus anrufen und für Frieden und Hoffnung beten, obwohl sein Ursprung nichts mit dem Christentum zu tun hat. Das Gleiche gilt für die Tatsache, dass viele Kirchen den Geburtstag des Sonnengottes feiern, obwohl sie sagen, dass sie den Tag feiern, an dem Gott auf der Erde Fleisch ward.
Der christliche Glaube sollte sich auf Gottes Wort stützen, nicht auf die Bräuche irgendeines Landes oder heidnischer Religionen. Gott forderte sein Volk auf, sich nicht zum Götzendienst verführen zu lassen, indem es die Bräuche der Völker nachahmt (5. Mose 12,30). Er warnte auch davor, dass diejenigen bestraft werden, die die Bräche und Ordnungen der Heiden praktizieren, die um sie sind (Hes 11,8-12). Wenn jemand dennoch darauf besteht, den 25. Dezember, einen Tag der Sonnenanbetung, als Geburtstag Jesu zu feiern, dann ist das eindeutig wider den Willen Gottes, wobei so jemand selbst die göttliche Strafe über sich heraufbeschwört.